Diese Kommode stammt aus den 1960er Jahren und zeigt die charakteristische Farb- und Formensprache der Nachkriegsmoderne. Besonders auffällig sind die zweifarbigen Türen in Apricot und Hellblau, die in Verbindung mit den kantigen Metallgriffen einen charmanten Farbakzent setzen und den funktionalen Charakter des Möbels unterstreichen.

Der Korpus ist schlicht gehalten, gefertigt aus Holz mit einer furnierten Oberfläche, die warmen Naturton einbringt. Abgeschlossen wird die Kommode nach oben mit einer schwarzen Platte, deren abgerundete Kante an die Kunststoff- und Resopaloberflächen dieser Epoche erinnert. Der Sockel hebt das Möbel leicht vom Boden ab und ist mit einem neutralen Belag versehen, wodurch das Stück eine gewisse optische Leichtigkeit behält.

Solche Kommoden wurden in den 1950er und 1960er Jahren häufig als Bestandteil von Einbauküchen oder Wohnwandsystemen gefertigt.

Insbesondere in Deutschland und der Schweiz waren Hersteller wie Kelkheim (Kelko), Ilse Möbel oder auch kleinere regionale Produzenten aktiv, die zweifarbige Türen und Resopaloberflächen in der Fertigung einsetzten. Der spielerische Umgang mit Farbe ist typisch für die Zeit und verweist auf den Einfluss der Wohnkultur der Nachkriegsmoderne, die Funktionalität mit einer freundlichen, farbigen Gestaltung verband.