Dieser kleine Stuhl stammt aus den 1950er Jahren und wurde speziell für Kinder entworfen. Er zeigt die typische Formensprache der Nachkriegszeit, bei der Funktionalität, Einfachheit und farbige Akzente im Vordergrund standen.

Die Sitzschale ist mit orangefarbenem Kunstleder bezogen, das über einen Sperrholzkorpus gespannt ist. Besonders charakteristisch ist die halbkreisförmige Aussparung in der Rückenlehne, die einerseits dekorativ wirkt und andererseits den Stuhl optisch leichter erscheinen lässt. Sitz und Rücken sind gepolstert, wodurch ein gewisser Komfort entsteht – für ein Kindermöbel jener Zeit keineswegs selbstverständlich. Ein umlaufender, heller Keder fasst die Sitzfläche ab und gibt dem Möbel einen klaren, fast spielerischen Akzent.

Das Untergestell besteht aus vier konisch zulaufenden Beinen aus massivem Holz, vermutlich Buche, die leicht nach aussen gestellt sind. Diese Bauweise sorgt für gute Standfestigkeit und orientiert sich stark am skandinavischen Design, das damals in ganz Europa Einfluss hatte. Rückseitig ist der Bezug mit sichtbaren Nieten befestigt – ein handwerkliches Detail, das den industriellen Fertigungscharakter unterstreicht.