Bei dem gezeigten Möbelstück handelt es sich um ein antikes, vermutlich spätes 19. bis frühes 20. Jahrhundert datierbares Nacht- oder Beistellschränkchen, das aus massivem Weichholz gefertigt wurde – sehr wahrscheinlich handelt es sich dabei um Kiefer oder Fichte.

Die Front ist klassisch gegliedert mit einer profilierten Rahmentür und darüberliegender Schublade. Charakteristisch sind die leicht ausgestellten Seiten mit profiliertem oberen Abschluss, was auf eine ländlich geprägte Möbeltradition hinweist, wie sie in Süddeutschland, der Schweiz oder dem Alpenraum üblich war.

Die Schublade ist innen mit einem modernen Dekorpapier ausgelegt. Die weiss-graue Marmorplatte ruht lose auf dem Korpus, wird jedoch durch ihr Eigengewicht sicher in Position gehalten – ein bei historischen Waschtischen oder Nachtschränkchen übliches Konstruktionsprinzip.

Der Schrank steht auf vier kurzen, ausgeschnittenen Füssen und weist keramische Knäufe mit blauer Dekormalerei auf, die entweder ergänzt oder stilistisch der damaligen Zeit nachempfunden sind. Diese Art von Möbel wurde traditionell in Schlafzimmern als Nachtschränkchen oder in Küchen als praktischer Stauraum genutzt, etwa zur Aufbewahrung von Wäsche, Geschirr oder Pflegeartikeln.